1p/19q-FISH
1p/1q-FISH und 19p/19q-FISH
INDIKATION
Oligodendrogliome zeigen zu etwa 80% einen kombinierten Allelverlust von 1p und 19q auf, der durch eine centromere oder pericentromere Translokation verursacht wird.
Dieser Allelverlust findet sich bei:
- 80% der Oligodendrogliome WHO Grad II
- 50-60% der anaplastischen Oligodendrogliome WHO Grad III
- 30-50% der Oligoastrozytome/anaplastischen Oligoastrozytome
Der kombinierte Allelverlust der chromosomalen Regionen 1p/19q gilt als Indikator für das therapeutische Ansprechen anaplastischer Oligodendrogliome, so zeigen die Tumoren mit dem Allelverlust ein besseres progressionsfreies Gesamtüberleben. Eine zusätzliche Polysomie (def. Mehr als 2x 1q und 19p in 30% der Zellen) zeigt ein schlechteres PFS (progressionsfreies Überleben) als Patienten mit Normosomie.
Testmaterial
formalinfixiertes, paraffineingebettetes Material (FFPE)
Untersuchungsverfahren
Chromosomale Imbalancen im Bereich der Chromsomen 1 und 19 werden anhand zweier Doppelhybridisierungen detektiert. Zum Nachweis eines DNA-Verlustes im Bereich des kurzen Arms von Chromosom 1 (1p) wird eine rot fluoreszenzmarkierte DNA-Probe simultan mit einer grün markierten, für den langen Arm von Chromosom 1 (1q) spezifischen DNA-Probe mit den Zellkernen des Gewebes hybridisiert. Durch den Quotienten der Signalzahlen in den Zellkernen kann eine relative Kopiezahlveränderung der chromosomalen Regionen detektiert werden.
Die Untersuchung der chromosomalen Regionen 19p und 19q erfolgt analog – bei einer umgekehrten Markierung (19p: grün, 19q:rot).
Es wird das Verhältnis der 1p36-spezifischen zu 1q25-spezifischen Signalen ermittelt. Bei einer Ratio von >0,75 liegt ein relativer Verlust der Region 1p36 vor.
Es wird das Verhältnis der 19q13-spezifischen zu 19p13-spezifischen Signalen ermittelt. Bei einer Ratio von >0,75 liegt ein relativer Verlust der Region 19q13 vor.
Lit.: Snuderl et al. (2009) Clin Cancer Res 15, 6430-6437
links: FISH mit spezifischen DNA-Sonden gegen 1q (grün) und 1p (rot); rechts: DAPI-Kernfärbung
Bearbeitungsdauer
ca. 3-4 Arbeitstage
Typische Probleme
keine auswertbaren Signale, insbesondere bei schlechter (später) Fixation oder bei Verwendung von ungepuffertemFormalin